UPDATE - Kolping Rumänien fährt ersten humanitären Hilfsgütertransport in die Ukraine

Kolping Rumänien entsandte den ersten humanitären Hilfstransport nach Tschernowitz, um den Menschen zu helfen, die unter dem bewaffneten Angriff in der Ukraine leiden. 

Nach Beratungen mit den Kolpingkollegen aus der Ukraine und der von ihnen geschickten Bedarfsliste konnte die entsprechende Lieferung schnell vorbereitet und am Freitag, dem 2. März, im Kolpinghaus Tschernowitz abgeladen werden. Ein Kleinbus startete aus Temeswar/Timișoara, mit Zwischenstation in Kronstadt/Brașov und Oituz – um die dort besorgten Sachen einzuladen, und traf bei der Grenzstation Siret auf den zweiten Bus, der von den vorbildlich mobilisierten Kolpingmitgliedern aus Gheorgheni vorbereitet worden war. Gemeinsam konnte in kürzest möglicher Zeit die von den ukrainischen Freunden gebrauchten Sachen besorgt werden.

Arzneimittel (Erkältungsmittel, Antibiotika, Schmerzmittel u.v.m.), Artikel für die Wundversorgung (Tourniquets, Tupfer, Verbände, Kompressen und Binden aller Art, vor allem für Schusswunden, Pflaster, chirurgische Scheren usw., Rettungs- und Wärmedecken, Desinfektionsmittel, lange haltbare und möglichst energiespendende Lebensmittel, Pflegemittel für Babys und Kinder, verschieden Akkumulatoren, Taschenlampen und Batterien, tragbare Radiostationen, Wanderschuh, Thermokleidung, Hygieneartikel für Erwachsene, Frauen und Männer und vieles mehr.

Viele dieser Hilfsgüter konnten dank finanzieller Unterstützung von Kolping International angeschafft werden und dank privater Spender aus Rumänien – ganz besonders hier zu erwähnen Herr Iosif Emanuel Bădăluță aus Temeswar. Die Kolpingsfamilie aus Gheorgheni și Timișoara Millennium spendeten Hygiene- und Lebensmittel. Die Lia Volter Stiftung aus Oderhellen/Odorheiu Secuiesc erwies sich als großzügige Unterstützerin der Aktion. Die Solidarität im gesamten Kolpingnetzwerk Europa ist überwältigend, Kolpingsfamilien aus ganz Europa helfen mit Spenden oder Transporten. Ein Team von Kolping International koordiniert gemeinsam mit Kolping Ukraine und den Nachbarverbänden Kolping Polen, Ungarn, Slowakei und Rumänien die Direkthilfe und ist auf einer gemeinsamen Plattform im permanenten Dialog.

An der Grenze gab es überwältigende Solidaritätsbezeugungen der rumänischen Zivilgesellschaft und großartige Hilfe seitens der Grenzbehörden. Es gab keine Hindernisse, und während unserer Aufenthaltes in Tschernowitz sogar stundenweise Pause des Sirenen-Warnalarms.
Die allgemeine Einsatzbereitschaft der Bevölkerung in der Ukraine ist beeindruckend. Wir besuchten eine Schulküche, in der Freiwillige täglich 180-240 Essensportionen zubereiten, für Bedürftige, Spitäler, die Armee.

In den Schulklassen werden Erste-Hilfe-Beutel Beutel für Soldaten genäht. Flüchtlingskinder aus Harkov zeichnen und basteln Herzchen, die in jeden Beutel hineingelegt werden.
Männer sortieren Artikel aus Gummi und Kautschuk und fertigen daraus Tourniquets (Aderpressen). Und im Sportsaal werden Lieder gesungen und Tarnnetze gebastelt aus Fischernetzen und Kleideresten.

Der erste Transport wurde bis zum Grenzort Siret von Negrușa Onisie (Nicu) und Bende Levente aus Gheorgheni organisiert und dann von Eduard Dobre, Corneliu Bulai und Monica Munteanu in die Ukraine gebracht.

Wir kehrten zurück mit einer flüchtenden jungen Mutter, die nicht weiss, wie sie ihren vierjährigen Zwillingsmädchen erklären soll, warum sie ohne den Vater flüchten müssen, aus ihrem Zuhause. Die Grenzbeamten zeigten Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft. Nun sind sie vorerst im Kolpinghotel in Kronstadt/Brașov, wie andere Schicksalsgefährten auch.

Beindruckt vom Gesehenen, wächst die Motivation, dieser Aktion weitere folgen zu lassen, solange es noch möglich ist. Am Donnerstag, dem 10. März brechen 2 Kleibusse in die Urkaine auf, einer kommt von Kolping Ungarn und Freitag, am 11. März brechen drei Kleinbusse aus Oituz auf. An unserer Seite ist diesmal auch der Verein der Hausärzte aus Bukarest und Ilfov, die zahlreiche Arzneien und medizinische Hilfs -und Pflegemittel für Kranke und Verletzte vorbereitet haben.

Gekauft wurden weiterhin vor allem Mittel für die Wundversorgung, dann Stoffe, aus denen Erste-Hilfe-Beutel genäht werden, Schlafsäcke, festes Schuhwerk, Zelte, Luftmatratzen, haltbare Lebensmittel, Süßigkeiten, Strom-Generatoren, Wasserspeicher u.v.m.

Kolping Ukraine braucht unsere Hilfe

Im Kolpinghaus Tschernowitz wurde ein „Hub“, ein „Logistik-Zentrum“ gegründet, zur Sammlung und Verteilung der internationalen Spenden an Spitäler, Kantinen, Rehabilitationseinrichtungen, andere sozial-humanitäre Organisationen, die vor Ort helfen.
Priorität ist uns die Hilfe für die flüchtende Zivilbevölkerung. Wir haben zur Zeit im Land verteilt insgesamt 130 Plätze vorbereitet. Genauso wichtig die direkte Hilfe durch Transporte in die Ukraine.

Treu Kolping!
Monica Munteanu und Edaurd Dobre
Kolpingwerk Rumänien