07.06.2022
Bistum Münster / Kleve: Die höchste Ehrung, die das Kolpingwerk Diözesanverband (DV) Münster zu vergeben hat, wurde Anton Zylstra am Pfingstwochenende mit Verleihung der „Theodor-Kochmeyer-Medaille“ zuteil. Mit dieser Auszeichnung ehrt das Kolpingwerk DV im Bistum Münster Menschen, die sich mit ihrem Wirken im Sinne Adolph Kolpings besonders im gesellschaftlichen, politischen oder kirchlichen Bereich einsetzen. Genau 26 Jahre (01.06.1996) ist es her, dass für den mittlerweile verstorbenen Landrat a. D. Hans Pickers (Emmerich) diese Ehrung in die Region Niederrhein ging.
Zum Festnachmittag im Kolpinghaus Kleve fanden sich Msgr. Christoph Huber, Generalpräses Kolping International, sowie das Präsidium des gastgebenden DV Münster mit dem Diözesanvorsitzenden Harold Ries (Xanten) und Vertreter aus dem Kolping Kreisverband Kleve ein. Anton Zylstra wurde von seiner Tochter Anke begleitet.
Das Kolpingwerk DV Münster ehrte Anton Zylstra von der Kolpingsfamilie Kleve für sein großes Engagement für die internationalen Projekte der Kolpinggemeinschaft, seinen unermüdlichen Einsatz zur Bewahrung der Schöpfung und für sein religiös geprägtes Zeugnis in unserer Gesellschaft. Und so wundert es nicht, dass der oberste Repräsentant von Kolping, Generalpräses Monsignore Christoph Huber, die Laudatio hielt. Er würdigte Anton Zylstra als „einen Visionär und Bewahrer der Schöpfung“. Im April nächsten Jahres wird er seit 70 Jahren Kolpingmitglied sein.
Zu Beginn ging Diözesanvorsitzender Harold Ries in seiner Begrüßung auf Theodor Kochmeyer, von 1894 – 1922 Diözesanpräses der katholischen Gesellenvereine im Bistum Münster, und Namensgeber der Ehrung ein. „Die Medaille wird verliehen an Menschen, die andere Menschen begeistern, sie motivieren und prägen.“ Kochmeyer sei „ein Mann der Praxis“ gewesen, der die Sorgen der damaligen Zeit sah und handelte, so Ries. Dies gelte auch für unsere heutige Zeit: „In Anbetracht der Vorboten der Klimakatastrophe durch Fluten, Wirbelstürme und Dürren ist eine Veränderung unseres Lebensstils geboten!“ Genau dafür stehe Anton Zylstra mit der Förderung von klimaschonenden Projekten weltweit und auch hier in unserer Region ein. „Wenn wir von Gesellschaft und Politik verantwortungsvolles Handeln verlangen, müssen wir als Kolpingwerk mit guten Beispielen vorangehen und unserer ökologischen Verpflichtung nachkommen.“
Generalpräses Huber beschrieb die Klimaprojekte, die Anton Zylstra stets sehr umsichtig und nach ökologisch nutzbringenden und nachhaltigen Aspekten ausgewählt habe, und dankte dem Geehrten: „Gemeinsam mit Kolping International konnten weltweit schon mehr als 20 komplexe Photovoltaikanlagen in Kolpingeinrichtungen realisiert werden. Mit deiner Hilfe wird Solarstrom in vier Kontinenten produziert: in Afrika, Asien, Lateinamerika und in Osteuropa. Dazu gehören Krankenhäuser in Bolivien, Kolping-Nationalbüros in Brasilien und Rumänien, Bildungseinrichtungen in Argentinien, Kenia und Uganda und noch einige weitere Einrichtungen. Neben großen Kolping-Einrichtungen hast du auch Familien gefördert: Mehr als 500 Familien in entlegenen Dörfern Ruandas haben eigene Solarpanele bekommen, die ihr Leben entscheidend verbessert haben. Gleichzeitig mit allen Solaranlagen wurden Umwelt-Bildungsprogramme für Jugendliche entwickelt. Denn dir ist wichtig, dass deine Förderung auch gesellschaftliche Veränderungen bringt und nachhaltig in die Zukunft wirkt.“
All‘ das tue Anton Zylstra im Geist des Seligen Adolph Kolping, dessen Leitsatz war:
„Tut jeder in seinem Kreis das Beste, wird es bald in der Welt auch besser aussehen.“
Unter dem zustimmenden Applaus der Festgäste schloss Generalpräses Huber mit den Worten: „In diesem Sinne Adolph Kolpings können wir uns keinen idealeren Preisträger für die wichtigste und selten vergebene Auszeichnung des Diözesanverbandes Münster, die Theodor-Kochmeyer-Medaille, vorstellen als dich, lieber Anton Zylstra.“
„Mein Dank gilt besonders dir, lieber Kolpingbruder Anton. Ich danke dir für dein Engagement zur Bewahrung von Gottes Schöpfung und den Erhalt einer lebenswerten Welt. Und ich danke dir, dass du dieses Engagement beim Kolpingwerk einbringst.“ Dies gebe Beispiel, dass dieses „sehr unterschiedlich sein könne“, so Slüter. „Einige investieren viel von ihrer Lebenszeit mit großem ehrenamtlichem Engagement. Andere haben die finanziellen Möglichkeiten und unterstützen das Kolpingwerk in seinen zahlreichen Projekten und Betätigungsfeldern.“
Text: Rita Kleinschneider
Theodor Kochmeyer war von 1894 bis 1922 Diözesanpräses der Katholischen Gesellenvereine in Münster und mit etwas mehr als 28 Jahren der am längsten amtierende Diözesanpräses der katholischen Gesellenvereine und damit des Kolpingwerkes. Nach ihm ist die höchste Auszeichnung benannt, die das Kolpingwerk Diözesanverband Münster zu vergeben hat. In der Ehrenordnung des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster heißt es: „Diese Ehrung wird verliehen für besondere Verdienste, die überregionale Bedeutung haben. Solche Verdienste können sein: hervorragende Mitarbeit in kirchlichen Gremien auf Bistumsebene, in der Politik sowie in Organen und Einrichtungen der kommunalen, sozialen und wirtschaftlichen Selbstverwaltung mit Ausstrahlung in den Diözesanverband.“
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