22.05.2023
Kolping-Geschäftsführer Uwe Slüter und Andrea Schartel erläuterten Projektauftrag und Vorgehensweise. Das vierköpfige sozialpädagogische Team von Return unterstützt unter Leitung von Andrea Schartel junge Menschen zwischen 15 und 25, die sich im Gespräch mit dem Jobcenter befinden oder mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Anspruch auf Leistungen haben.
André Stinka und sein wissenschaftlicher Referent Alexander Müller zeigten sich begeistert von der Intention des Kolping-Bildungswerkes „sowohl früh als auch aktiv auf die Betroffenen zuzugehen.“ Return sei die praktische Umsetzung der Ansicht von Uwe Slüter „wer früh interveniert, entlastet auf lange Sicht den Sozialstaat". Aber gleichzeitig sehe man in den Betroffenen freie und selbst bestimmte Menschen, die es vor allem durch Hilfe und Förderung schafften, aus dem Teufelskreis auszubrechen. „Ihr Ansatz scheint auch zu funktionieren, immerhin sind 25 Ihrer 92 Betroffenen mittlerweile in sozialversicherungspflichtigen Jobs“, so Stinka, „und das, obwohl Sie nicht mal ein Projekt sind, welches Arbeit als Ziel hat. Wie Ihr junger Kollege so passend ausdrückte.“
In den beiden Projektlaufzeiten seit Mai 2019 wurden gesamt 163 Teilnehmende (TN) in ihrer teils prekären Lebenssituation begleitet, um wieder Fuß zu fassen in Schule oder Ausbildung.
„Auch in der zweiten Projektlaufzeit bis April 2023 hat sich mit einer Steigerung von 71 in den ersten zwei Jahren auf nun 92 TN wieder gezeigt, wie groß der Bedarf an Hilfsangeboten für diese Menschen ist“, erläuterte Uwe Slüter.
Jobcenter und Kolping
Finanziert durch das Jobcenter des Kreises Coesfeld ist das Projekt an den Standorten Coesfeld, Dülmen, Lüdinghausen und Senden sowie der zusätzlichen mobilen Arbeit mit dem Beratungsbus ein wichtiger Bestandteil der Hilfsstrukturen im ganzen Kreis Coesfeld geworden. Umso erfreuter sei man, so Uwe Slüter, dass die Finanzierung ab Mai 2023 für weitere zwei Jahre vom Jobcenter des Kreises finanziell abgesichert wurde. Denn „durch die oft lange und individuelle Beziehungsarbeit unserer pädagogischen Begleiter:innen können die Teilnehmenden das Hilfesystem auf eine andere Weise kennenlernen und mit Unterstützung eigenständig Ziele und Perspektiven erarbeiten“, erläuterte Uwe Slüter. „Erwerbslosigkeit kann jeden treffen“, so André Stinka, und er verwies auf einen weiteren Aspekt zur Diskrepanz zwischen Fördern und Fordern: „Vielen ist das nicht bewusst, da entwickelt sich leider schnell ein Sozialneid nach unten gegen die noch Schwächeren. Wir hatten den Eindruck, dass Ihr Projekt dafür sorgt, dass sich was bewegt, ohne die Betroffenen abzustempeln.“
Text: Rita Kleinschneider
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Kolping-Bildungswerk Diözesanverband
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D-48653 Coesfeld
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