30.06.2023
„Mit unseren engagierten Kolpingern in Nordrhein-Westfalen können wir die Zukunft des Kolping Landesverbandes NRW gestalten. Der Vorsitz als Leitungsteam hat sich als sehr gewinnbringend erwiesen.“ Matthias Goeken (CDU) und Dagmar Hanses (Bündnis 90/Die Grünen) zogen auf ihrer ersten Landesversammlung als Verantwortliche ein positives Fazit zur Arbeit des Kolpingwerkes NRW. Vor einem Jahr wurde durch eine Satzungsänderung der Wechsel vom Vorsitzendenmodell hin zu einem Leitungsteam vollzogen. Die Landtagsabgeordneten (beide Diözesanverband Paderborn) bekräftigten ihre damalige Intention: „Uns geht es allein um die Sache, nicht um Parteizugehörigkeiten.“
Der Kolping-Landesverband hat einen politischen Arbeitsschwerpunkt und sieht seine zentrale Aufgabe darin, Kirche, Gesellschaft und Politik von einem werteorientierten Standpunkt aus mitzugestalten. Offensiv vertritt der Landesvorstand seine Positionen gegenüber der Landesregierung in Düsseldorf.
Die 35 Delegierten und Gäste der fünf Kolping Diözesanverbände Aachen, Köln, Essen, Paderborn und Münster sowie Vertreter:innen der Kolping-Bildungswerke trafen sich diesmal zur jährlichen Landesversammlung in Mühlheim an der Ruhr.
Ehrenamtlicher Vorstand und Leitungsteam sowie Sonja Wilmer-Kausch als Landesgeschäftsführerin berichteten über die kollegiale und ergebnisorientierte Zusammenarbeit im Vorstand. Der vorgelegte Bericht zur Rechenschaft über das Geschäftsjahr 2022 / 2023 fand bei den Delegierten breite Zustimmung.
Zufrieden zeigte sich der Vorstand mit der Entwicklung der politischen Präsenz des Kolpingwerkes. Auch die Kolping-Stammtische der Landtagsmitglieder bilden nach ihrer Neu-Konzeptionierung einen attraktiven und gern genutzten Vernetzungs- und Diskussionsort.
Unter dem Titel „Fachkräfteoffensive NRW – Ausbildungsperspektiven und berufliche Bildung - Freie Träger in der Aus- und Weiterbildung mitdenken“ referierte Matthias Heidmeier, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales.
Heidmeier sieht dieses Thema bei Kolping gut angedockt: „Ohne Kolping hätte das Handwerk nicht das Profil, das es heute hat.“ Eine enge Kooperation zeige sich auch bei der Zusammenarbeit in den Handwerkskammern, deren Handwerker;innen als Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen über die Listenwahlen Kolping und DGB gemeinsam agieren.
Mittelpunkt und Kern der Fachkräfteoffensive des Landes NRW sei die berufliche Bildung, die es zu stärken gelte, so Heidmeier. Das bedürfe allerdings u. a. eines breiten gesellschaftlichen Ansehens der beruflichen Ausbildung.
Hierzu hat das Kolpingwerk Landesverband schon 2021 in seiner Handreichung zur NRW-Landtagswahl seine Positionen und Forderungen formuliert: Die Anerkennung und Wertschätzung der beruflichen Ausbildung macht eine absolute Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung notwendig. Kolping fordert hier eine wertfreie und ergebnisoffene Berufsorientierung an allen Schulen. Sie ist ein wichtiger und grundsätzlicher Baustein zur Vorbereitung auf den individuellen Ausbildungsweg.
Die anschließende Diskussionsrunde nutzten Delegierte und Gäste, die dargestellten Themenaspekte mit bereichernden Fragen, Statements und Erfahrungsberichten aus der erlebten Praxis in den Kolping-Bildungswerken zu vertiefen.
Als Ergebnis war sich die Versammlung einig, dass sie die Thematik „Fachkräfteoffensive NRW und berufliche Ausbildung“ durch eine NRW-weite Fachtagung weiter in den Fokus des politischen aber auch gesellschaftlichen Denkprozess rücken will.
Wie alle übrigen Mitglieder im Landesvorstand wird auch der Landespräses von der Delegiertenversammlung gewählt. Peter Jansen (Diözesanverband /DV/ Köln) wurde für weitere drei Jahre in seinem Amt als Landespräses bestätigt.
Mit Dank für ihr Engagement wurden Marcel Gabriel Simon für den DV Essen und Ralf Lehser für den DV Köln aus dem Landesvorstand verabschiedet. Derzeit sind diese Positionen vakant.
Text und Foto: Sonja Wilmer-Kausch / rk