17.09.2022

„Kirche im Aufbruch“: Schatten und Licht bei der Vierten Synodalversammlung

Kolpingwerk DV Münster: Nach Eklat: Stärkung des Synodalen Weges und der Erneuerung der Kirche

Bericht zum Initiativantrag aus dem Diözesanhauptausschuss am Samstag (17.09.)

Noch unter den aufwühlenden Eindrücken vor genau einer Woche (10.09.) aus dem Synodalforum in Frankfurt / Main zur Neubewertung der Sexualethik „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ wurde unmittelbar auf dem Diözesanhauptausschuss des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster der Initiativantrag "Stärkung des Synodalen Weges" gestellt, der 100-prozentige Zustimmung fand.

Zum Sachverhalt:
Trotz zweijähriger Vorarbeit und vielfältigen Möglichkeiten der Beteiligung erreichte dieser Grundlagentext in der Zweiten Lesung nicht die erforderliche 2/3 Mehrheit der Bischöfe. Über 80 Prozent der Synodalvertreter:innen hingegen sprachen sich dafür aus. Besonders erschreckend ist, dass dies im Vorfeld der Diskussion nicht absehbar war. Es hatten sich lediglich drei Bischöfe dahingehend geäußert dem Papier nicht zustimmen zu können.

Somit gilt nun die geforderte Neubewertung des Geschlechtsverkehrs innerhalb der Ehe (nur zur Zeugung von Kindern erlaubt) sowie die Neubewertung von Homosexualität unter Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen Forschung als „abgelehnt“. Dies entspricht nicht der Lebenswirklichkeit der Menschen.

Trotz dieses Eklats entschieden die Synodalvertreter:innen weiter zu tagen. So konnten andere wichtige Themen, wie der Grundlagentext zu „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“, „Priesterliche Existenz heute“ (u. a. Pflichtzölibat) beraten und beschlossen werden.

Das Kolpingwerk ist dankbar für die erforderliche Mehrheit auf der Synodalversammlung, dass nun ein „synodaler Rat für die katholische Kirche in Deutschland“ eingerichtet wird. Er soll künftig mit Laienbeteiligung Grundsatzentscheidungen treffen, die überdiözesane Relevanz zu pastoralen Planungen, Zukunftsfragen und Haushaltsangelegenheiten der Kirche haben.

Erfreut nimmt das Kolpingwerk DV Münster zur Kenntnis, dass sowohl unser Diözesanbischof Dr. Felix Genn wie auch die meisten Synodal-Delegierten aus dem Bistum Münster den weiteren Reformpapieren zustimmten und so der Kirche in Deutschland einen Weg in die Zukunft ebnen.


Text: Alexandra Damhus / rk

Auf dem Diözesanhauptausschuss des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster am 17.09. wurde ein Initiativantrag gestellt, der sich mit den kontroversen Themen bei der Synodalversammlung befasst.
Foto: Stefanie Haverkock
Auf dem Diözesanhauptausschuss des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster am 17.09. wurde ein Initiativantrag gestellt, der sich mit den kontroversen Themen bei der Synodalversammlung befasst.
Foto: Stefanie Haverkock
 
 

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