09.06.2022

Auf dem Weg bis zum Wallfahrtstag

Am 12. Juni steht mit der Diözesanwallfahrt in Billerbeck für unseren Diözesanverband Münster ein besonderes Ereignis bevor.
Das Motto der Wallfahrt „GeHsegneT“ ist bewusst mehrdeutig interpretierbar gewählt. Wir möchten gesegnet sein, möchten uns unter Gottes Schutz wissen. Denn Segen bedeutet nichts anderes als „Gutes zusprechen“ oder Gutes empfinden.
Sicher hat jeder Mensch so seine Geschichten mit dem Segen, dem gesegnet werden.
Während der letzten Monate haben wir die Zeit bis zum Wallfahrtstag mit Gedanken von Kolpingmitgliedern auf unserer Homepage begleiten und unseren Leser:innen als Impulse anbieten können. Mit diesem Beitrag endet die Reihe. Die zuvor veröffentlichten Geschichten sind hier zusammengefügt und bieten sich zum abermaligen Lesen an.

Segen bringen, Segen sein, Segen empfangen

Von Margret Döveling


Mein Mann August war schon längere Zeit krank und seit ein paar Tagen sehr müde, appetitlos und sehr still.

Zu unseren Kindern sagte ich: „August ruht in sich selber“, so einen zufriedenen Eindruck machte er die ganzen Tage.

Wenn wir alleine waren, sang ich ihm die alten Kirchenlieder vor.
Am Freitag schlug ich August vor, dass der Pastor doch kommen sollte um ihm die Krankensalbung zu bringen. Es sah so aus, als ob er sich darüber freuen würde. Ich sang noch ein paar Kirchenlieder und erzählte von unseren vielen gemeinsamen Jahren, von kleinen und großen Begebenheiten, die wir zusammen erlebt haben.

Als ich aufstehen wollte, fasste August meine Hand und drückte sie ganz leicht. Ich war ganz erstaunt, denn bewusst hatte er das schon länger nicht mehr gemacht.

Der nächste Morgen war wie immer, August hatte gut geschlafen und schlief immer noch als ich aufstand und für kurze Zeit das Haus verließ. Kurz nachdem ich bei ihm war, ging unsere Tochter zu August um „Guten Morgen“ zu sagen und zu schauen wie es ihm geht.

In dieser kurzen Zeit, zwischen meinem letzten Beisein bei August und dem Besuch unserer Tochter ist er friedlich für immer eingeschlafen.

Statt der Krankensalbung haben wir mit dem Pastor, Kindern, Schwiegerkindern und Enkeln eine Verabschiedungsfeier gemacht. An diesem Morgen konnten sich alle auch alleine von August verabschieden, jeder auf seine Weise.

Immer wieder habe ich mich zu August gesetzt und da wurde mir bewusst:
Der Händedruck von August am Abend sollte für mich ein Segen sein, ein Segen ohne Worte. Ein Segen der sagt: es ist alles gut, ich bin bei euch und begleite dich weiter.
Dieser Segen trägt mich bis heute.

Margret Döveling,
Kolpingsfamilie Rorup

Margret Doeveling
 
 

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