24.05.2022
Das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster hat sich personell neu aufgestellt. Als neue Vorsitzende wählten die 41 Delegierten auf der Vollversammlung am 21. Mai in Dülmen Brigitte Lehmann aus Geldern-Walbeck am Niederrhein und Ulrich Vollmer aus Rosendahl-Holtwick im Münsterland an die Spitze. Damit wird die oberste Laienorganisation erstmals in ihrer Geschichte von zwei Vorsitzenden geleitet. Das Duo löst Kerstin Stegemann ab, die nicht erneut zur Wahl antrat.
„Wir schätzen die Teamarbeit“, betonte Lehmann bei der gemeinsamen Vorstellung. „Wir werden Entscheidungen nach außen zusammen vertreten, uns für die Laien und Laiinnen in unserer Diözese einsetzen und uns den anstehenden gesellschaftlichen und kirchlichen Themen stellen.“ Die Zeit dränge. „Zu viele Fragen und Themen brennen auf den Nägeln.“ Ein Hauptaugenmerk will das Team auf die Ursachen sexualisierter Gewalt legen. „Oberstes Ziel muss sein, allen Betroffenen, denen großes Leid und Unrecht zugefügt wurden, gerecht zu werden“, betonte Vollmer. „Wir wollen künftig allen Menschen einen sicheren Raum in der Kirche bieten.“
Vollmer (64) ist seit mehr als 45 Jahren ehrenamtlich im Kolpingwerk aktiv – unter anderem als stellvertretender Bundesvorsitzender. Von 2008 bis 2022 war er hauptberuflich als Bundessekretär für das Kolpingwerk Deutschland in Köln tätig.
Komplexer Rückblick auf eine gemischte Lage
Kerstin Stegemann, die den Verband seit 2019 geleitet hat, zog zu ihrer Verabschiedung eine gemischte Bilanz: „Es gibt Viele, denen unsere Kirche am Herzen liegt, aber auch viel Unzufriedenheit“, verdeutlichte sie.
Vor allen kircheninterne Themen wie Missbrauch, Mitbestimmung und Geschlechtergerechtigkeit, der Synodale Weg sowie Spar- und Strukturfragen hätten die Laienorganisation in den vergangenen vier Jahren intensiv beschäftigt. „Deutlich geworden ist, wie ernst es uns mit der echten Mitbestimmung der Kirche ist“, bilanzierte Stegemann. Fraglich bleibe aber auch, „welche Ziele am Ende des Synodalen Weges erreicht werden können“.
Neu hinzugekommen sind Christa Feldhaus (Offizialat Oldenburg), Theresa Freese (KLJB), Katharina Fröhle (BDKJ) und Reinhilde Riesenbeck (kfd). Maria Bubenitschek wurde als Geistliche Leiterin bestätigt.
Die Laienvertretung will in Politik und Gesellschaft hineinwirken; gleichzeitig will sie innerkirchlich die Anliegen der Laien artikulieren und das kirchliche Leben mitgestalten. Das Bistum Münster zählt rund 1,7 Millionen Katholiken. Das Diözesankomitee im Internet: www.dioezesankomitee.de
Text: Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster
Foto: Anselm Thissen
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