04.04.2022

Auf dem Weg bis zum Wallfahrtstag

Am 12. Juni steht mit der Diözesanwallfahrt in Billerbeck für unseren Diözesanverband Münster ein besonderes Ereignis bevor. Das Motto der Wallfahrt „GeHsegneT“ ist bewusst mehrdeutig interpretierbar gewählt. Wir möchten gesegnet sein, möchten uns unter Gottes Schutz wissen. Denn Segen bedeutet nichts anderes als „Gutes zusprechen“ oder Gutes empfinden.

Sicher hat jeder Mensch so seine Geschichten mit dem Segen, dem gesegnet werden.

Wir möchten während der nächsten Wochen die Zeit bis zum Wallfahrtstag mit Gedanken von Kolpingmitgliedern auf unserer Homepage begleiten und unseren Leser:innen als Impulse anbieten. (rk)

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Chorprojekt war ein Segen: Hier bin ich richtig!

 
 

Von Gaby Krampe

„Suchen. Und Finden“. Mit der Bibel Gottes Spuren im Leben und im Alltag entdecken. 2003 war das Jahr der Bibel. Innerhalb der kfd wanderte eine wertvolle Bibel durch das Bistum Münster und machte Station in verschiedenen Gemeinden. Aus der mitwandernden Schatztruhe konnte die jeweilige kfd aus einer bunten Vielfalt einen Bibeltext wählen und diesen verlebendigen. „Die Bibel brodelt. Dauernd sind Wörter unterwegs, uns aufzurütteln oder sanft zu trösten. Und manche Wörter schlafen, bis ihre Zeit gekommen ist.“ So drückt es die evangelische Bischöfin Maria Jepsen aus.

Vielleicht hat das Bibelwanderprojekt im Vorfeld auch auf mich gewartet?! Meine Arbeitskollegin Margit erzählte bereits im Vorjahr 2002 davon, dass sie an einem Chorprojekt der kfd zum Jahr der Bibel 2003 teilnehmen werde. Es würden noch Sängerinnen gesucht, wenn ich Lust hätte, sollte ich doch mitmachen und mich ebenfalls anmelden. Gesagt – getan: die Entscheidung, mitzusingen, habe ich nicht eine Sekunde bereut.

Lieder vom Segen

Im September 2002 begannen die intensiven Proben für ca. 130 Frauen aus allen Kreisdekanaten des Bistums Münster: Steinfurt, Recklinghausen, Kleve, Warendorf, Borken, Coesfeld, Münster und Wesel. Wir trafen uns etwa einmal im Monat samstags im Gottfried-Könzgen-Haus in Haltern mit unserer Chorleiterin Mechthild Schlichtmann und ihrer Mitleiterin Birgit Kraft. Zusammen erarbeiteten wir mehrstimmige Lieder für eine musikalische Reise durch die Bibel. Wir alle hatten viel Spaß während der Treffen und unbändige Freude am Gesang bei den Chorproben. In den ausgesuchten Liedern wurde oft von Segen erzählt – und für mich war die Teilnahme an diesem Chorprojekt ein Segen, ein Zuspruch: hier bin ich richtig, hier bin ich geborgen, hier kann ich mich einbringen, hier kann ich das Leben feiern.

„…und segne mich, segne mich und Deine Erde“

Der Abschlussgottesdienst zum Bibelwanderprojekt fand dann am 29. November 2003 im Dom zu Münster statt. Der Dom war mit Gottesdienstbesucher:innen rappelvoll und es herrschte eine unglaublich frohe und erwartungsvolle Stimmung. Und wir Frauen vom Projektchor durften unsere Lieder zur Reise durch die Bibel endlich vor Publikum singen. Das ging richtig zu Herzen und verursachte so manchen Kloß im Hals.

Die Lieder zu Geschichten und Texten in der Bibel können für mein Leben und meinen Alltag manchmal von großer Sprengkraft sein. In der Bibel kann ich an vielen Stellen lesen, wie gut es Gott mit uns Menschen meint, mit unseren menschlichen Beziehungen, mit unserer Gesellschaft und unserer Zukunft. Im Lied „Und ein neuer Morgen“ – das wir auch im Abschlussgottesdienst zum Jahr der Bibel gesungen haben – heißt es (GL 830, 3. Strophe):

Herr, du bist die Freude, wo Lachen erstickt,
in dunkler Welt lebe in mir.
Sei froher Gedanke, sei tröstender Blick,
sei Stimme und singe in mir.
Und ein neuer Morgen bricht auf dieser Erde an,
in einem neuen Tag, singe in mir.
Halte mich geborgen fest in Deiner starken Hand
und segne mich, segne mich und Deine Erde.

Jedes Mal, wenn ich an diese wunderbare Zeit der Chorproben für das Bibelwanderprojekt zurückdenke, fühle ich mich getragen und gesegnet und bin dankbar, dass ich Teil dieser Chorgemeinschaft sein durfte.

Das hat mich dann auch bestärkt, Anfang 2004 dem Sandwichchor in Coesfeld beizutreten. Seit nun schon 18 Jahren habe ich die Möglichkeit, neue geistliche Lieder mitzusingen, deren Texte mir manchmal sehr persönlich ins Herz sprechen.

Das ist wie ein unsichtbarer Segen, der mich danach begleitet und stärkt – und mir auch so manchen Ohrwurm schenkt.

Gaby Krampe, Kolpingsfamilie Lette und kfd Lette

Gaby Krampe (re.) mit Ehemann Bernhard Krampe (Diakon, Präses der Kolpingsfamilie Lette) und Diözesanseelsorgerin Alexandra Damhus. Das Foto entstand im Februar 2022 während der Kolping-Auszeit auf Baltrum.
Gaby Krampe (re.) mit Ehemann Bernhard Krampe (Diakon, Präses der Kolpingsfamilie Lette) und Diözesanseelsorgerin Alexandra Damhus. Das Foto entstand im Februar 2022 während der Kolping-Auszeit auf Baltrum.
 
 

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