22.02.2018

Regierungspräsidentin in Kolping-Kochschürze

Dorothee Feller zu Gast bei „Steindorf kocht…“ / Azubi-Ticket diene Gleichwertigkeit


Das erleben die teils schon Stammgäste bei „Steindorf kocht…“ eigentlich kaum: Ralf Steindorf, passionierter Hobbykoch, hatte wieder einmal alles bestens vorbereitet und wurde dann mitsamt seiner routinierten Assistenten Christopher van Deenen, Lisa Bolte und Max Steindorf schon fast arbeitslos. Die Gäste nutzten derweil fleißig diese Chance, ihm kulinarische Tipps und Zubereitungstricks zu entlocken. Mitglieder der Kolpingsfamilie Billerbeck sorgten als gute Geister zwischen den Gängen für’s Abräumen und Spülen.
Das Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Münster konnte in der Vorführküche des Möbelhauses STALL, Coesfeld, Regierungspräsidentin Dorothee Feller willkommen heißen. Und die Überraschung für sie wurde nicht nur für’s Herz, sondern auch für den Herd zum Glücksgriff: Mit herzlichen Umarmungen begrüßte Dorothee Feller ihre Schwester, die Oecotrophologin Magdalene Kruse mit Ehemann Bernd aus Rhede sowie ihre Freundin seit Kindergartentagen aus Dorsten, Ursula Beckmann-Wübbelt mit Ehemann Georg. Die drei Damen banden sich die Kolping-Schürzen um und machten sich als eingespieltes Team nicht bange vor dem 6-Gänge-Menü.

Zuvor lässt sich die „große Schwester“ auf Nachfrage noch Privates entlocken: „Dorothee kümmert sich so oft sie nur Zeit hat, um unsere Mutter. Sie fährt nach Dorsten, putzt, saugt Staub und kauft für sie ein.“ Als Kind sei sie schon praktisch veranlagt gewesen. „Das kommt wohl daher, dass sie lieber mit unseren drei Brüdern unterwegs war als mit Puppen zu spielen.“

Moderator Daniel Fissenewert stellte den Werdegang von Dorothee Feller kurz vor und wusste, ganz nach dem Konzept dieser Kochshow, nicht nur das Amt, sondern mit persönlichen Fragen den Menschen in den Mittelpunkt des Abends zu stellen. Auch die Gäste machten eifrig Gebrauch vom Angebot, ihre Fragen auf die Moderatorenkärtchen zu schreiben.

Faible für Landesverwaltung


War ihre erste, vom Taschengeld gekaufte, Langspielplatte noch von Simon & Garfunkel, so würde sie heute den Besuch eines Rockkonzertes von Lionel Richi bevorzugen. Immer gerne sei sie zur Schule gegangen, „Deutsch und Sport waren meine Lieblingsfächer“, so Dorothee Feller zu den Fragen zum Aperitif mit Physalis-Früchten. Was sie als Kind mal werden wollte? „Reiterin oder Gärtnerin! Nicht mal mit dem Begriff ‚Jura‘ hätte ich damals was anfangen können.“ Dennoch angefangen ist sie 1996 „direkt nach dem Jurastudium bei der Bezirksregierung. „Schon im Studium war mir klar, dass es Verwaltung werden sollte“, erzählt Dorothee Feller. Und mit einem Schmunzler zu Dr. Christian Schulze Pellengahr, der als Gast am Tisch Platz genommen hatte, „aber immer eher zur Landes- als zur Kommunalverwaltung.“ Dafür bekam der Landrat des Kreises Coesfeld von der Regierungspräsidentin persönlich den nächsten Gang serviert und sie setzte sich zur Tischrunde. So locker, unkompliziert aber informativ bei gutem Essen und Wein verlief der weitere Abend mit der sympathischen Regierungspräsidentin.

Digitale Bildung: Nur mit Lehrerfortbildung


Schule war ein Fragethema, das gleich mehrere Gäste notiert hatten. Digitale Bildung? „Wir müssen die Vorgaben und Möglichkeiten in die Unterrichtsgestaltung integrieren aber auch die Lehrer Aus- und -fortbildung anpassen. Sonst nutzt es uns nicht.“ Welche Schulform? „Das kann man nicht pauschal beantworten. Dafür sind die örtlichen Gegebenheiten zu unterschiedlich. Wir werden immer im Konsens schauen, welche Schulform zum Ort passt.“ Und die Anerkennung aller Schulformen? „Das ist eine gesamtgesellschaftliche Frage. Wozu haben wir ein durchlässiges Bildungssystem? Wir sollten selbstverständlich die Schüler anerkennen, die nun mal nicht auf’s Gymnasium gehen.“ Muss Bildung Ländersache sein? Da spricht sich die Regierungspräsidentin weiterhin für die Länderhoheit aus, denn wichtig sei doch, „dass die Abschlüsse vergleichbar sind“.

Ein Anliegen ist Dorothee Feller die Pflege der niederländischen Partnerschaften und die Zusammenarbeit mit den 129 Mitgliedskommunen der EUREGIO. „Wir können in diesem Miteinander weiterhin Werte schöpfen und haben viele, den Bürgern beiderseits dienende, Kooperationen u. a. auf dem grenzübergreifenden Arbeitsmarkt oder im Hochschulbereich.“

Azubi-Ticket dient Ausbildungsförderung


Der ländliche Raum und hier der öffentliche Personennahverkehr gehört ebenfalls als Verwaltungsaufgabe zur Bezirksregierung. Es stellte sich die Frage nach einem Azubi-Ticket, wie es für Studenten selbstverständlich ist. „Im Emscher-Lippe-Raum gibt es viele unversorgte Jugendliche, denen u. a. aufgrund schlechter Erreichbarkeit offene Lehrstellen im Münsterland gegenüber stehen.“ Dorothee Feller würde ein solches Azubi-Ticket befürworten, denn „warum sollten Azubis schlechter gestellt sein als Studenten?“

Text und Fotos: Rita Kleinschneider

Überraschung gelungen: Zum Kochen mit Regierungspräsidentin Dorothee Feller (li.) hatte das Kolping-Bildungswerk deren Schwester Magdalene Kruse (Mitte) und Freundin Ursula Beckmann-Wübbelt (re.) eingeladen. Ralf Steindorf wählte ein exquisites Menü für die Gäste im Möbelhaus STALL.
Überraschung gelungen: Zum Kochen mit Regierungspräsidentin Dorothee Feller (li.) hatte das Kolping-Bildungswerk deren Schwester Magdalene Kruse (Mitte) und Freundin Ursula Beckmann-Wübbelt (re.) eingeladen. Ralf Steindorf wählte ein exquisites Menü für die Gäste im Möbelhaus STALL.
Das Kochteam
Das Kochteam
Die helfenden Hände der Kolpingsfamilie Billerbeck fassten wieder tatkräftig mit an!
Die helfenden Hände der Kolpingsfamilie Billerbeck fassten wieder tatkräftig mit an!
Diesmal konnte er das Essen als Teilnehmer genießen; Dr. Christian Schulze-Pellengahr
Diesmal konnte er das Essen als Teilnehmer genießen; Dr. Christian Schulze-Pellengahr

Gut zu wissen

Das nächste „Steindorf kocht…“ organisiert das Kolping-Bildungswerk für Freitag, 11. Mai auf dem Katholikentag in Münster zum Thema „Friede, Freude, Eierkuchen“.
Dann wird sich Julia Klöckner, derzeitige MdL und stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende (Stand 20.2.), die Kolpingschürze umbinden.

Anmeldung zur Teilnahme am Katholikentag

Zur Info

Seit einem halben Jahr (Sept. 2017) steht mit Dorothee Feller die erste weibliche Regierungspräsidentin an der Spitze der 1.300 Mitarbeiter zählenden Bezirksregierung Münster. Auf dieses hohe Amt war sie durch ihre zuvor neunjährige Vizepräsidentschaft bestens vorbereitet.
Als Vertretung der Landesregierung im Regierungsbezirk Münster umfasst die Bezirksregierung alle Münsterlandkreise, die kreisfreien Städte Münster sowie in der Emscher-Lippe-Region Bottrop, Gelsenkirchen und den Kreis Recklinghausen. Die Behörde ist staatliche Mittelinstanz zwischen Landesregierung, den Landräten und Oberbürgermeistern. Strukturelle Entwicklung der Region, die Landesplanung, Raumordnung, Städtebauförderung, die Stärkung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt und die Schulpolitik sind nur einige von vielen Aufgaben. (rk)

Bezirksregierung Münster

 
 

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