30.11.2016

An die Messer, fertig, los!

Kolping-Bildungswerk und Ralf Steindorf luden zum politischen Kochen

Die Kolpingschürzen standen den drei Hobbyköchen besonders gut, als das Kolping-Bildungswerk und Ralf Steindorf zum erneuten politischen Kochen in die Eventküche der Firma STALL nach Coesfeld luden. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (Kreis Coesfeld) und Stadtdirektor Dr. Ansgar Hörster (Kreis Borken) staunten nicht schlecht, als sie voller Tatendrang ihre erste Arbeitsanweisung zum ersten Gang hörten. „Jetzt könnt ihr strippen“, ließ Ralf Steindorf verlauten. Und klärte erst nach einer kurzen Pause auf, dass Kochschürzen und sonstige Bekleidung genau da zu bleiben hatten, wo sie waren. Stattdessen seien die zum Aperitif gehörenden Beeren vom Strunk zu „strippen“.

„Jetzt könnt ihr strippen“

In gleicher lockerer Art gelang es Jürgen van Deenen, der für das Kolping-Bildungswerk die Moderation des Abends übernommen hatte, den politischen Gästen beim Warm-up Fragebogen das ein oder andere Geheimnis zu entlocken. So gaben Schulze Pellengahr und Hörster bereitwillig Auskunft, bei welchem Lied sie das erste Mal getanzt haben, wer die Helden ihrer Kindheit (Wickie, Bonanza und Captain Future) waren und auch auf welche eine oder andere Jugendsünde sie zurückblicken konnten. „Das Oktoberfest und die soziale Selbstverwaltung“, zwei Dinge, die wohl selten in einem Atemzug genannt werden, waren hier aber Hörsters Antwort auf die Frage, was in Deutschland einzigartig sei.

Überraschungsgast Landrat Klaus Effing vervollständigt Politiker-Trio

Als Überraschungsgast gesellte sich Dr. Klaus Effing, Landrat des Kreises Steinfurt, nach dem zweiten Gang zur Kochgesellschaft und vollendetet das politische Trio. Voller Stolz verkündete er: „Jetzt sind hier eine Million Bürger vertreten!“ Wie seine Kollegen strahlte er aus, dass es wirklich Spaß mache Politiker zu sein, auch wenn die zeitliche Belastung enorm sei. „Ich habe mal nachgezählt: Mit meinem Amt sind 32 Nebenämter verbunden. Urlaub und Krankheit sind dabei nicht vorgesehen.“

Familienpolitik, Flüchtlingsarbeit und „Reichsbürger“

Zwischen den Gängen sorgten ein guter Mix aus Fragen des Moderators und des Publikums dafür, dass den drei politischen Gästen nicht nur beim Hacken und Schnippeln warm wurde. Denn neben der Möglichkeit, auch den Menschen hinter dem Politiker kennen zu lernen, wurde auch der politischen Diskussion genügend Raum gegeben. So nahmen Schulze Pellengahr, Hörster und Effing Bezug zur familienpolitischen Situation in den drei Kreisen (hier gebe es Nachholbedarf) wie zur Flüchtlingsarbeit vor Ort (bisher könnten die Probleme gut gelöst werden). Das Münsterland bezeichneten sie als in NRW benachteiligt. Spezifische Problemlagen, die andere seien als im städtischen Raum, bräuchten auch andere Lösungen. Schulze Pellengahr beschreibt die Haltung des Landes hier so. Sie denken dort immer: „Das Münsterland löst doch seine Probleme selbst.“ Hier packt er sich an die eigene Nase und meint: „Wir treten zu bescheiden auf. Der Städtebund ist dagegen immer laut vernehmbar.“

Auch aktuelle brisante Themen, die unsere Gesellschaft zurzeit beschäftigen, wurden angeschnitten. So konnte der aufmerksame Zuhörer erfahren, dass die sogenannten Reichsbürger auch in unseren Regionen beheimatet sind. Verblüfft stand Schulze Pellengahr vor der Situation, dass ein solcher sich weigerte, Steuern zu bezahlen. Hier, wie bei anderen Bürgern, die von tiefgehendem Misstrauen gegenüber der Politik durchdrungen sind, mussten alle drei zugeben, an ihre Grenzen zu stoßen. Allerdings erlebten sie in ihren Kreisen überwiegend großes Verständnis, wenn sie Hintergründe von Entscheidungen und die oftmals komplizierten Verfahren und Zuständigkeiten der Gesetzgebung erklären würden.

Alles in allem konnten die Gastgeber, das Kolping-Bildungswerk und Ralf Steindorf, auf einen erfolgreichen Abend zurück blicken. „Wenn es Ihnen gefallen hat, erzählen sie es weiter und kommen sie wieder“, forderte Moderator Jürgen van Deenen zum Ende der Veranstaltung das Publikum auf. Und das es dafür auch in 2017 spannende „Köche“ geben würde, daran ließ Ralf Steindorf keinen Zweifel.

Text: Carolin Olbrich / Sonja Wilmer-Kausch
Fotos: Daniel Fissenewert

Am Herd plauscht es sich besonders gut: (v.L.) Ralf Steindorf mit Landrat Dr. Klaus Effing (ST) und Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster (BOR) 
Am Herd plauscht es sich besonders gut: (v.L.) Ralf Steindorf mit Landrat Dr. Klaus Effing (ST) und Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster (BOR)
Sie nahmen die Herausforderung am Herd an und sorgen für viele kulinarische Köstlichkeiten (v.L.) Landrat Dr. Christian Schulze-Pellengahr (COE), Kreisdirektor Dr. Angar Hörster (BOR) und Landrat Dr. Klaus Effing (ST) 
Sie nahmen die Herausforderung am Herd an und sorgen für viele kulinarische Köstlichkeiten (v.L.) Landrat Dr. Christian Schulze-Pellengahr (COE), Kreisdirektor Dr. Angar Hörster (BOR) und Landrat Dr. Klaus Effing (ST)
Steindorf kocht... 
Steindorf kocht...
 
 

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